Um die Nutzung des BIM-Modells und der darin enthaltenen Informationen zu entwickeln und zu organisieren, werden sogenannte BIM-Anwendungsfälle definiert. Diese beschreiben die Art der Nutzung (Verwendung der BIM-Daten), die notwendigen Informationen (Anforderungen an die BIM-Daten) und die Ergebnisse der Nutzung (Qualität / Inhalt der ergänzten BIM-Daten). Dazu werden die Mehrwerte aufgezeigt und Beispiele beschrieben, um die Vielzahl der denkbaren Anwendungen und zugehörigen Methoden besser zu erläutern.
Je nach Kundenanforderungen können die BIM-Anwendungsfälle unterschiedlich ausgeprägt sein. Bei Max Bögl definieren wir Standard-Anwendungsfälle und binden diese in unsere standardisierte Prozessabwicklung so ein, dass die Durchgängigkeit der Daten möglichst optimal umgesetzt werden kann. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Verbesserung der Qualität (in der Planung und Ausführung) sowie der Termin- und Kostensicherheit in unseren Leistungsphasen.
Entwicklung der BIM-Anwendungsfälle
Die Firmengruppe Max Bögl war als Partner der ARGE BIM4INFRA 2020 bei der Entwicklung von BIM-Anwendungsfällen für das BMVI beteiligt. Parallel wurde im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie das Positionspapier „BIM im Hochbau“ entwickelt. Dabei wurden 20 bzw. 13 Anwendungsfälle in fünf Projektphasen definiert.
Mit Blick auf den Gesamtlebenszyklus eines Bauwerks und dem Fokus auf eine hohe Wertschöpfung haben wir bei Max Bögl 25 Anwendungsfälle identifiziert. In allen sieben Phasen (A–G) unserer Projektabwicklung legen diese Anwendungsfälle einen Schwerpunkt auf die Produktion und Baustellenabwicklung, um den Interessen unserer Kunden optimal zu begegnen.
Im Zuge der Industrialisierung und Digitalisierung werden Prozesse und Arbeitsweisen immer mehr standardisiert. Das ermöglicht eine transparente, wirtschaftliche und risikominimierte Abwicklung für alle Projektbeteiligten. Um genau diese Standardisierung mit BIM zu unterstützen, entwickeln wir die Anwendungsfälle Schritt für Schritt weiter.
BIM-Arbeitsmethode versinnbildlicht in einer Bergtour:
Grafik: freepik.com; Jäger brand & sales
Alle Geschäftsprozesse, beginnend bei der Angebotsphase bis hin zum Gewährleistungsende, stellen wir in diesem Beitrag zur einfacheren Veranschaulichung anhand einer Bergtour dar.
Grundlage für eine BIM-Arbeitsmethode ist eine klare Zielsetzung. Die Ziele des Auftraggebers werden in den „Auftraggeber-Informationsanforderungen“ (AIA) beschrieben. Die Ziele von Max Bögl spiegeln sich in unseren Standard-Anwendungsfällen wider. Diese werden gemeinsam im BAP (BIM-Abwicklungsplan) beschrieben und in die verschiedenen Projektphasen eingeordnet. Des Weiteren sind hier auch die Grundlagen festgelegt, was von wem und wann benötigt wird bzw. zur Verfügung gestellt werden muss.
Um den Gipfel bzw. das Ziel zu erreichen, muss vor Projektstart klar sein, welche Werkzeuge / Anwendungsfälle wann und wo zum Einsatz kommen. Die Wanderkarte gibt hierzu die Richtung und den Zeitplan vor. Die Packliste mit den Anwendungsfällen stellt sicher, dass alle Werkzeuge und Grundlagen bereitgestellt werden, damit keine Informationen auf unserem Weg verloren gehen.
Anwendungsfall:
Terminplanung der Ausführung
Grafik: Firmengruppe Max Bögl