Der FrontSteer ist eine Technik im Bereich des Pilotrohrvortriebs, die für schwierige Bodenverhältnisse entwickelt wurde. Wenn normale Pilotrohrvortriebe nicht möglich sind, kommt diese Methode zum Einsatz. Sie ermöglicht die präzise Verlegung von Stahlschutzrohren (DN 400 + 600) oder Kanalvortriebsrohren (DN 300, 400 + 500) in leichten Fels, steinigen Böden und nicht verdrängbaren Untergründen. Die maximale Bohrlänge beträgt 80 Meter.

 Vorteil des Pilotrohr-Vortrieb 2.0 - FrontSteer:

  • Präzise Installation: Pilotrohrbohrungen erlauben die punktgenaue Platzierung von Rohren und Leitungen.
  • Wenig Oberflächenstörung: Die Methode ist besonders geeignet für städtische Gebiete mit begrenztem Platz.
  • Wirtschaftliches Verfahren: Mit dem Rohrvortrieb vergleichbare Präzision, durch die effiziente Gerätetechnik jedoch meist  Preisgünstiger.

 

Anwendungskriterien:

 

  • Bezeichnung gem. Regelwerk DWA A 125: Pilotrohrvortrieb mit Bodenentnahme Punkt 6.1.3.2.3
  • Durchmesser: 400 - 600 m
  • Bohrlänge: 75 m
  • Einbaubare Rohrmaterialien: Stahl, Steinzeug, Stahlbeton, Beton, Polymerbeton, Guss, PVC, KG, PE-HD-GFK, Wärmeverbundrohre
  • Genauigkeit: 0,1%
  • Anwendbar in Bodenklassen nach DIN 18319: LN 1-3 (d.h. auch sehr dicht gelagerte Böden) , LB 1-3, S1 (Steine), FD1 und FZ1-2 (leichter Fels bis 40 MPA).
  • Einsatzgebiete: Zielgenaue grabenlose Verlegung von Stahlschutzrohren für Kanäle, Abwasserdruckleitungen, Wasserleitungen, Gasleitungen, Wärmeleitungen, Kabelleerrohre und Drainagen
  • Einsatzorte: Querung von Flüssen, Straßen, Autobahnen, Gleisanlagen, Gebäuden, Plätzen und Biotopen. Längsverlegung in Engstellen, bei großen Verlegetiefen und vielen Fremdleitungen.

 

Verfahrensbeschreibung

Dieses Verfahren wird in 2 Phasen folgendermaßen durchgeführt:

Phase 1: Gesteuerte Pilotbohrung

 

Gesteuerte Pilotrohrvortriebe werden mit Hilfe von Pilotrohren (Außendurchmesser 114 mm) mit optischer Gasse, Steuerkopf, Theodolit mit CCD-Kamera und Monitor in verdrängungsfähigen Böden ausgeführt. Das Pilotrohr wird durch den Boden bis in die Zielgrube gepresst, wobei Richtung und Neigung überwacht werden. Durch die abgeschrägte Fläche des Steuerkopfes lässt sich die Bohrung in alle Richtungen steuern und so Abweichungen von der Bohrtrasse verhindern.

Phase 1: Gesteuerte Pilotbohrung

Phase 2: Aufweitungsbohrung

 

  1. Das Pilotgestänge und das Stahlrohr werden mittels Aufweitstufe (aktiv oder passiv) miteinander verbunden.
  2. Das Pressrohr wird hydraulisch vorgepresst, gleichzeitig wird mit den Förderschnecken der sich in das Pressrohr schiebende Boden herausgebohrt.
  3. Das Pilotgestänge führt das Stahlrohr in der exakt vorgegebenen Richtung.
  4. Das Pilotgestänge schiebt sich während des Aufweitvorganges in die Zielgrube, wo es auseinandergeschraubt und abgebaut wird.

 

In locker bis mitteldicht gelagerten Sand- und Kiesböden verwendet man eine passive Aufweitstufe. Dabei läuft der Bohrkopf zurückgesetzt im Schutze des Stahlrohres. Bei dichter Bodenlagerung ist es nicht mehr möglich, die Stege der Passiven Aufweitstufe in den Boden zu drücken. Man setzt daher eine Aktive Aufweitstufe ein, bei der eine Schürfscheibe unmittelbar vor dem Stahlrohr läuft. Die Öffnungen der Schürfscheibe kann man je nach zu erwartendem Steindurchmesser verkleinern, um so die Gefahr drohender Bodeneinbrüche zu verringern. Bei Vortrieben im Grundwasser kommen sogenannte „Grundwasserschleusen“ zum Einsatz.

 

Phase 2: Aufweitungsbohrung

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