Archäologische Untersuchungen an uralten Bauwerken ergaben, dass bereits vor 14.000 Jahren im heutigen Anatolien der Werkstoff „Mortarium“ von findigen Handwerkern zum Mauern verwendet wurde. Hinter diesem lateinischen Wort, das übersetzt „gebrannter Kalk“ bedeutet, verbirgt sich die moderne Form des Wortes, das wir heute noch kennen und benutzen: Mörtel. Jahrtausende später, ungefähr im Jahr 3000 v. Chr., verbesserten die Phönizier den Mörtel durch Zugabe von vulkanischem Gestein und schufen so ein Material, das auch unter Wasser aushärten konnte.
Meisterwerke aus römischem Beton
Foto: Pierre Aden
Über Ägypten und Griechenland eroberten die Kenntnisse und Techniken rund um den Mörtel das europäische Festland – und wurden schließlich von den Römern konsequent weiterentwickelt und somit unter der Bezeichnung „opus caementitium“ zum Vorläufer unserer heutigen Betonbauweise. Die hohe Druckfestigkeit des römischen Betons aus Bruchsteinen, gebranntem Kalk, Sand, Wasser und Vulkanasche ermöglichte den Bau von Aquädukten, pompösen Villen und monumentalen Prunkbauten. Eine Meisterleistung dieser Zeit, die sich noch heute bestaunen lässt, ist die gewaltige Kuppel des Pantheons in Rom mit 43 m Durchmesser (siehe Bild).
Vergessen und wiederentdeckt
Doch mit dem Untergang des Römischen Reiches ging auch das Wissen um den Beton verloren. Im Mittelalter spielte der Baustoff kaum noch eine Rolle. Es dauerte bis 1804, ehe französische Ingenieure Betonrohre als Fertigteile herstellten. Mit Beginn der Industrialisierung im frühen 19. Jahrhundert begann der endgültige Siegeszug des Betons. 1824 brannte der englische Maurer Joseph Aspdin Ton und Kalk zu Zement. 20 Jahre später revolutionierte sein Landsmann Isaac Charles Johnson diese Mischung durch Schmelzen zum noch heute gebräuchlichen Portlandzement. Und der französische Gärtner Joseph Monier stellte stabile Blumenkübel her, indem er Beton mit einem Stahlgeflecht („Moniereisen“) verband und so ganz nebenbei die Grundlage für einen der robustesten, dauerhaftesten Baustoffe unserer Zeit erschuf: den Stahlbeton. Diese Protagonisten leiteten mit ihren bahnbrechenden Erfindungen das moderne Betonzeitalter ein.
Intelligentes Bauen mit „grauem Gold“
Zu den Pionieren der Neuzeit zählt auch die Firmengruppe Max Bögl. In 90 Jahren Firmengeschichte seit der Gründung im Jahr 1929 spielt der Baustoff Beton, insbesondere in den letzten 30 Jahren aufgrund des technologischen Fortschritts, bis heute eine zentrale Rolle. Basierend auf der langjährigen Erfahrung und Kompetenz im hochpräzisen Betonfertigteilbau positioniert sich die Firmengruppe als wichtiger Impulsgeber in der Entwicklung innovativer Produkte, Betontechnologien und systematisierter Bauverfahren. Heute produziert Max Bögl in sieben Fertigteilwerken mit modernsten multifunktionalen Fertigungsanlagen und eigenem Betonlabor hochwertige Ortbetone sowie Betonfertigteile in höchster Qualität und Genauigkeit, die sich im Hochbau und in der Infrastruktur ebenso bestens bewähren wie in der Windkraft und Fahrwegtechnologie.
Der Werkstoff: Einsatz ohne Grenzen.
„Moderner Hochleistungsbeton ist weit mehr als eine Mischung aus Gestein, Zement und Wasser. Dieser Baustoff ist so vielfältig, dass wir schon heute nahezu alle Aufgabenstellungen im modernen Betonbau erfolgreich meistern können. Durch unsere stetige Forschung und Entwicklung erarbeiten Kollegen aus den jeweiligen Fachbereichen moderne Betonrezepturen, welche die vom Kunden gewünschten Produkteigenschaften optimal erfüllen. Hierdurch unterstützen wir unsere Unternehmensstrategie zur Findung, Entwicklung und Herstellung von neuen Produkten, mit denen wir in eine erfolgreiche Zukunft blicken können.“
Markus Hecht, Leiter Zentrallabor
Die Produkte: Fortschritt baut man aus Ideen.
„Mit der Entwicklung innovativer Produkte aus Beton und deren industrieller Fertigung können wir heute Lösungen für die zukünftigen Bedürfnisse und Herausforderungen der Megatrends Digitalisierung, Urbanisierung, Mobilität und Erneuerbare Energien bieten. Kern unserer Produktstrategie mit einer begrenzten, aber facettenreichen Auswahl an Produktvarianten aus standardisierten Bauteilelementen ist dabei die gezielte Ausrichtung an den Anforderungen, Wünschen und Bedürfnissen unserer Kunden.“
Stefan Bögl, Vorstandsvorsitzender
Die Betonentwicklung: Herausforderungen von morgen lösen.
„Beton wird schon seit über Tausenden von Jahren als leistungsfähiger Baustoff verwendet. Gerade in den letzten Jahrzehnten hat sich der Werkstoff durch wegweisende Weiterentwicklungen der Betonrezepturen sowie bei Herstell- und Optimierungsmethoden zu einem der innovativsten Baustoffe unserer Zeit entwickelt. Die Möglichkeiten sind noch lange nicht ausgeschöpft und bei vielen Themen, wie z.B. dem 3D-Druck von Beton, stehen wir erst am Anfang. Dank rasant entwickelnder technischer Möglichkeiten wird sich vieles in naher Zukunft verwirklichen lassen, was heute noch als nicht realisierbar erscheint. Mein Team und ich freuen sich auf diese Herausforderungen und auf eine spannende Zeit mit dem Superbaustoff Beton.“
Norbert Philipp, Leiter Produktentwicklung
Mit Betonentwicklung die Zukunft durch neue Möglichkeiten gestalten.