Grundlage für diese bisher einzigartige landkreisweite Kooperation ist die gemeinsame Philosophie, die darauf abzielt, eine verbraucherfreundliche und bezahlbare Energieversorgung als Bestandteil der Daseinsvorsorge in der gesamten Region sicherzustellen. Gemeinsam arbeiten die Kooperationspartner zusammen mit den Kommunen, Bürger und Wirtschaft daran, das Ziel zu erreichen, regionalen Strom verlässlichen und günstigen Konditionen bereitzustellen.
Landrat Franz Löffler: „Die Energiewende liegt in der Verantwortung aller. Eine Aufgabe, die man mit Mut, aber auch nicht mit Übermut angehen muss.“ Neben PV-Anlagen und Energiespeichern seien auch Windkraftanlagen für den richtigen Energiemix notwendig. Mit der Max Bögl Wind AG habe man einen Partner gefunden, der von der Projektentwicklung über die Planung bis hin zum Bau „alles aus einer Hand“ liefern könne.
Einzigartiges Chamer Modell
Die Firmengruppe Max Bögl ist Marktführer in Deutschland bei der Herstellung und Errichtung von Hybridtürmen für die Windenergie (Onshore)“, erklärte Gesellschafter Johann Bögl. Auch als Projektentwickler habe man weit über 100 Anlagen selbst realisiert. „Das Chamer Modell ist einzigartig und kann wirklich Leuchtturmcharakter haben“, beurteilte Johann Bögl die Idee hinter den Regionalwerken, die allen Bürgern eine Teilhabe ermöglicht, insbesondere bei der Entscheidung, was mit dem erzeugten Strom geschieht.
Für ihn als deutschlandweit tätigen Unternehmer habe ein Landkreis die richtige Größe, um ganzheitlich Energie anbieten zu können. „Als regionaler, familiengeführter Oberpfälzer Partner und einer der Marktführer in der Projektierung und Umsetzung von Windprojekten in Bayern freuen wir uns sehr, bei diesem Leuchtturmprojekt dabei zu sein. So kann und wird man die Akzeptanz für den Einsatz erneuerbarer Energien vor Ort steigern und viele Menschen daran teilhaben lassen. Wir freuen uns auf diese langfristige Partnerschaft!“
Für die Gestaltung der Windparks werde ein interkommunales Energieparkdesign entwickelt, das Trafostationen, Speichermöglichkeiten und PV-Anlagen umfasst, erläuterte Regionalwerke-Vorstand Martin Ritt. Einspeisepunkte ins Stromnetz sollen auf diese Weise effektiv genutzt und unnötige Leitungskosten vermieden werden. Als nächsten Schritt auf dem Weg zur Umsetzung werden laut Vorstand artenschutzrechtliche Prüfungen, Turbulenzstudien sowie Windmessungen an den Standorten folgen. Vorstandskollege Dr. Klaus Amberger ergänzte: „Ebenso wie die Firma Max Bögl Wind AG können die Regionalwerke alles aus einer Hand bieten und so auch in einem labilen wirtschaftlichen Umfeld erfolgreich sein. An allen Anlagen werden sich sowohl Bürger als auch regionale Unternehmen beteiligen können und auch die Firma Max Bögl stehe für Investments bereit.“
Energie gemeinwohlorientiert einsetzen
Auch die Bürgermeister Max Schmaderer (Gemeinde Schorndorf) und Christian Raab (Gemeinde Michelsneukirchen) zeigten sich überzeugt, dass die Gemeinden das „Zepter in der Hand“ haben sollten. „Unser Ziel muss es sein, Energie gemeinwohlorientiert einzusetzen. Lassen wir den Wind wehen. So stärken wir den Landkreis, die Region, die Wirtschaft und sorgen für Arbeitsplätze“, so Schmaderer. Raab berichtete von der hohen Akzeptanz in der Bevölkerung und der guten Zusammenarbeit mit den Regionalwerken.
Vor der Bekanntgabe stimmten die Vertreter der 37 beteiligten Gemeinden und des Landkreises in einer nichtöffentlichen Verwaltungsratssitzung für diese Partnerschaft zwischen dem gemeinsamen Kommunalunternehmen Regionalwerke Landkreis Cham und der Max Bögl Wind AG. Das Sengenthaler Familienunternehmen hatte sich in dem europaweiten Vergabeverfahren durchgesetzt, das von der Anwaltskanzlei BBH begleitet wurde.
Landrat Franz Löffler übergibt Johann Bögl die vertraglichen Unterlagen für die gemeinsame Windkraftpartnerschaft. (Quelle: Pressestelle LRA Cham)