Was zeichnet den Windpark Drohndorf aus?
Wilhelm Pauksch, Bauleiter
In Drohndorf erweitern wir zusammen mit unserem Partner VENSYS den aus vier Windkraftanlagen bestehenden Windpark. Bereits seit 2017 stehen hier Max Bögl Hybridtürme der ersten Generation. In den nächsten Wochen werden wir weitere zwölf Hybridtürme 2.0 errichten. Bei einer Nabenhöhe von 132 m und einem Rotordurchmesser von 136 m werden die VENSYS-Anlagen mit einer Nennleistung von 3,5 MW grünen Strom über ein kundeneigenes Umspannwerk ins Hochspannungsnetz einspeisen. Wir freuen uns, dass wir zusammen mit den bekannten Projektbeteiligten den Windpark weiter ausbauen dürfen und so zum Schutz des Klimas beitragen. Für Februar 2020 planen wir die Inbetriebnahme der Anlagen.
Wie läuft die Zusammenarbeit mit dem Partner?
Foto: graupause
Bei der Umsetzung eines Prototypen-Projekts wie in Drohndorf ergeben sich immer besondere Herausforderungen für das Team. Viele Aspekte bei der Technik und in der Zusammenarbeit sind neu. Es ist spannend zu sehen, ob beispielsweise die neuen Prozesse und die verbesserte Segmentierung so funktionieren wie gedacht. Für das Team hat sich insgesamt gezeigt, dass die Projektabwicklung viele Vorteile birgt. Zum jetzigen Stand des Projekts blicken wir bereits sehr positiv der Fertigstellung aller Anlagen entgegen. Trotz der langjährigen Erfahrung des Montageteams vor Ort sowie aller Projektbeteiligten ist es immer wieder besonders, Projekte mit neuen Produkten zu realisieren und diese vom Reißbrett in die Realität umzusetzen. Denn hier zeigt sich, wie wichtig durchdachte Prozessketten und eine gute Kommunikation sind. Alle Projektbeteiligten arbeiten engagiert an der Umsetzung des ersten Prototypen-Projekts des Hybridturms 2.0.
Wo liegen die Herausforderungen beim Windpark Drohndorf?
Foto: Firmengruppe Max Bögl
Wir montieren ja nicht nur die neuen Türme, parallel läuft auch der Rückbau der im Windpark installierten Altanlagen. Hier zeigt sich, wie wichtig ein gutes Timing ist, das schnelle und aufeinander abgestimmte Arbeitsabläufe sichert.
Was sind die Vorteile der Hybridtürme?
Foto: Reinhard Mederer
Mit ihrer Kombination aus Beton- und Stahlsegmenten eignen sich Hybridtürme besonders für windschwächere Binnenstandorte. Denn der jährliche Stromertrag, den Windparks erzielen, kann um 0,5 bis 1% mit jedem Meter steigen, den eine Windenergieanlage an Höhe gewinnt. Darüber hinaus sind die hybriden Windkrafttürme dafür ausgelegt, den neuen leistungsstärkeren Windenergieanlagen sowie den größeren Rotor durchmessern standzuhalten.
Wie unterscheidet sich der Hybridturm 2.0 von dem bisherigen Hybridturm-System der Max Bögl Wind AG?
Foto: Reinhard Mederer
Mit unserem Hybridturm-System lassen sich Nabenhöhen von bis zu 190 m realisieren. Damit sind wir weltweit führend. Mit der neuen Turmgeneration – dem Hybridturm 2.0 – benötigen wir weniger Material bei gleichbleibender Standsicherheit. Ebenfalls haben wir Anpassungen im Fundamentdesign, beim Innenausbau, bei der Turmsegmentierung und bei der Geometrie vorgenommen. Für Windkraftprojekte bedeutet dies, dass weniger Schwertransporte und folglich weniger aufwendige Genehmigungsverfahren sowie geringere Transportkosten anfallen. Dank des innovativen Innenausbaukonzepts verkürzt sich die Bauzeit zusätzlich. Insgesamt ist unser Hybridturm-System noch wirtschaftlicher geworden und im Hinblick auf die aktuellen Marktbedingungen in Deutschland ein ideales System zur Realisierung hoher Nabenhöhen.