Bahn frei für Amsterdams neueste U-Bahn
Der Neubau der Nord-Süd-Verbindung mitten durch die beengte und belebte Innenstadt galt als eines der anspruchsvollsten U-Bahn-Projekte in den Niederlanden. Mit ihren acht Stationen ist die unterirdische Fahrt durch die engen Tunnelröhren heute für Einwohner und Besucher ein einmaliges Erlebnis. Und zugleich eine spannende Reise in die archäologische Vergangenheit Amsterdams, wie zahlreiche ausgestellte Fundstücke in den architektonisch wie künstlerisch modern ausgestalteten Metrostationen zeigen, die während der Bauarbeiten geborgen wurden.
Feierliche Eröffnung der Station Rokin (v. li. n. re.): Gerard Scheffrahn (Manager Projektabwicklung Noord/Zuidlijn, Stadt Amsterdam), Hans de Koning (Geschäftsführer Max Bögl Nederland B.V.), Max Bögl (Gesellschafter Firmengruppe Max Bögl), Janice Babel (Miss Amsterdam), Willem Koster (Vorsitzender Unternehmensverband Rokin), Hoite Detmar (Direktor Noord/Zuidlijn, Stadt Amsterdam) und Pauline Buurma (Management Rokin)
Foto: Guido Frankfurther
Hohe Wertschöpfungstiefe
Einen maßgeblichen Anteil am Erfolg des Großprojektes hatte Max Bögl. Die Firmengruppe war seit 2003 mit dem Bau der U-Bahn-Stationen Rokin, Vijzelgracht und De Pijp (ehemals Ceintuurbaan) beauftragt – bis heute der größte Alleinauftrag in der Firmengeschichte. Neben den hausinternen Sparten und Abteilungen Spezialtiefbau, Erdbau und Bodengefriertechnik komplettierte der Stahl- und Anlagenbau die umfangreichen Eigenleistungen. Der vereinbarte Fertigstellungstermin konnte um vier Wochen unterboten und die Rohbauten Ende 2014 überpünktlich übergeben werden.
Foto: Benthem Crouwel Architects, Fotograf Jannes Linders
Komplexes Bauen im Fokus der Anwohner
Komplizierte Baugrund- und Grundwasserverhältnisse sowie die dicht angrenzende, unter Denkmalschutz stehende historische Bebauung forderten den Einsatz innovativster Bautechniken ebenso wie die Fachkompetenz und langjährige Erfahrung der Ingenieure und Facharbeiter von Max Bögl. Rund 400 eigene und externe Mitarbeiter an den unterschiedlichen Standorten arbeiteten an der technisch komplexen Ausführung der U-Bahnhöfe in Deckelbauweise – im Grundwasser, unter Druckluft und unter Aufrechterhaltung des öffentlichen Verkehrs. Die Sicherheit für die Anwohner und deren Häuser stand während der zwölfjährigen Bauzeit, in der bis zu 200.000 Kubikmeter Beton und 1.735 Tonnen Stahlkonstruktionen verbaut wurden, im Mittelpunkt.
Foto: Gé Dubbelman
Vertrauensvolle Zusammenarbeit
Wesentlich zum Erfolg dieses anspruchsvollen Infrastrukturprojektes trugen nicht nur die Lösung aller technischen Herausforderungen und der Beitrag unterschiedlichster Abteilungen der Firmengruppe Max Bögl bei. Auch die kontinuierlich hohe Motivation der Projektteams und die vertrauensvolle, lösungsorientierte Zusammenarbeit mit dem Bauherrn, der Gemeinde Amsterdam, waren dabei entscheidend. So wurde Amsterdam ebenfalls zu einer Heimatstadt der Max Bögl Nederland B.V. Nach Abschluss der Noord/Zuidlijn setzte die Firmengruppe ihre Arbeit an weiteren Projekten in der niederländischen Metropole fort: darunter die Tiefgarage Albert Cuyp unter der Boerenweteringgracht, der Spaarndammer Tunnel und die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes „De Entree“ als neues Zugangsportal zum Stadtzentrum.