Bahn frei für Radfahrer und Fußgänger: Der Verein Bahnprojekt Stuttgart‒UIm hat mit Vertretern der Landeshauptstadt, der Deutschen Bahn, der Baufirma Max Bögl und dem ortsansässigen Radverband des ADFC am Dienstag, 20.04.2021, den unter der Neckarbrücke abgehängten Rad- und Fußgängersteg offiziell seiner Nutzung übergegeben. Ab sofort können Fußgänger und Radfahrer auf dem rund 4,5 Meter breiten und annähernd 170 Meter langen Steg in über sechs Metern Höhe über dem Neckar von Bad Cannstatt aus das Ostufer nahe der Wilhelma und des Rosensteinparks erreichen und umgekehrt.
Die an die neue Brücke angehängte Konstruktion ist zugleich ein erheblicher Fortschritt für das Radwegenetz der Landeshauptstadt. Denn der früher an dieser Stelle befindliche Holzsteg war ausschließlich Fußgängern vorbehalten. Zudem ist der Steg nach der neuen Stadtbahnhaltestelle Staatsgalerie in der City der nächste Teil von Stuttgart 21, den die Bürgerinnen und Bürger jetzt schon nutzen können. Beide sind wichtige und umweltfreundliche neue Elemente im Mix des Verkehrsangebots der Landeshauptstadt.
Bernhard Bauer, Vorsitzender des Vereins Bahnprojekt Stuttgart‒Ulm:
„Stuttgart 21 schafft Neues und baut buchstäblich Brücken. Die Neckarbrücke mit dem neuen Steg verbindet den ältesten Stuttgarter Stadtteil Bad Cannstatt mit dem künftig neusten: dem Rosenstein-Quartier, das ohne S21 nicht möglich wäre. Der architektonisch gelungene Steg ist damit ein weiterer Mosaikstein. Er macht sicht- und erlebbar, dass die Bürgerinnen und Bürger über den zukunfts- und leistungsfähigen Bahnknoten und die moderne Verkehrsdrehscheibe am Flughafen hinaus von S21 profitieren.“
Olaf Drescher, Vorsitzender der Geschäftsführung DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH:
„Wir sind wir stolz darauf, dass wir mit dem Rad- und Fußgängersteg heute ein weiteres Stück Stuttgart 21 der Öffentlichkeit übergeben können. Die DB ist Umweltvorreiter – noch umweltfreundlicher ist nur noch das Fahrrad. Deshalb passt es ganz hervorragend, dass der Steg die Wege für die Radfahrer in Stuttgart deutlich kürzer und komfortabler macht.“
Dr. Frank Nopper, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart:
„Die markante Neckarbrücke und der darunter hängende Steg mit seiner luftig-leichten Konstruktion setzen neue Akzente. Damit wird der Neckar für die Bürgerinnen und Bürger in besonderer Weise erlebbar. Zudem eröffnen wir mit dem Steg den ersten Abschnitt einer neuen attraktiven Verbindung für Fußgänger und Radfahrer zwischen Bad Cannstatt und dem Rosensteinpark. Der zweite Abschnitt über die Bundesstraße B10 wird im September folgen.“
Johann Bögl, Gesellschafter der Firmengruppe Max Bögl:
„Nachhaltige und umweltfreundliche Brückenschläge für Fußgänger, Radfahrer und die Eisenbahn zu erschaffen und das noch mit solch spektakulärer Architektur wie hier an der Neckarbrücke, das öffnet das Herz eines jeden Bauingenieurs und lässt die unzähligen Herausforderungen und Mühen eines solchen Baus vergessen. Toll, dass wir hier dabei sein konnten!“
Tobias Willerding, Vorsitzender ADFC Kreisverband Stuttgart:
„Die Strecke zwischen Bad Cannstatt und Stuttgarter Innenstadt ist die wichtigste Radverbindung in ganz Stuttgart. Der ADFC begrüßt die neue Brücke für Fuß- und Radverkehr daher ausdrücklich. Wichtig ist nun, dass die Stadt Stuttgart schnell eine attraktive Verbindung zum Schlossgarten schafft, damit die Brücke auch viel genutzt wird. Mittelfristig ist eine eigenständige Radschnellverbindung zwischen Bad Cannstatt und der Stuttgarter Innenstadt zwingend notwendig, um Fuß- und Radverkehr zu trennen.“
Mit der Eröffnung des Rad- und Fußgängerstegs als Teil der neuen, 345 Meter langen, stadtbildprägenden Brücke am Rosensteinpark wird eine wichtige und umweltfreundliche Verbindung zwischen der Stuttgarter Innenstadt und Bad Cannstatt geschaffen. Die neue Neckarbrücke ist ein wichtiger Bestandteil des künftig komplett neugeordneten Stuttgarter Bahnknotens. Die vom in Stuttgart ansässigen Ingenieurbüro Schlaich Bergermann und Partner geplante, rund 25 Meter breite Stahlsegelbrücke wurde im Taktschiebeverfahren gebaut, auf ihr verlaufen in Zukunft vier Eisenbahngleise für den Fern- und Nahverkehr.
Weitere Informationen des Vereins
Fotos: Thomas Niedermüller, Verein Bahnprojekte-Stuttgart-Ulm (Brückenfoto ohne Personen)