Knapp 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Gesellschafter, der Vorstand, prominente Gastredner aus Politik und Gewerkschaft sowie die Betriebsräte kamen auf Einladung des Betriebsrates von Max Bögl in die Jurahalle zur jährlichen Betriebsversammlung. Betriebsratsvorsitzender und stellvertretender Gesamtbetriebsratsvorsitzender Ernst Kanzler führte an seinem Geburtstag durch die Veranstaltung und berichtete gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden Stefan Bögl über das Geschäftsjahr 2019.
Foto: Reinhard Mederer
Bildunterschrift (von li. nach re.): Marcel Meier (Regionalbeauftragter SOKA-BAU), Luis Heerdegen (Jugend- und Auszubildenden-vertreter), Johann Bögl (Gesellschafter und Aufsichtsratsvorsitzender), Karl Bauer (Regionalleiter IG BAU), Ernst Kanzler (Betriebsratsvorsitzender), Klaus-Richard Bergmann (Hauptgeschäftsführer BG BAU), Stefan Bögl (Vorstandsvorsitzender), Michael Bögl (stellv. Vorstandsvorsitzender), Max Bögl (Gesellschafter und Aufsichtsrat), Werner Brandenburger (Bürgermeister Sengenthal), Thomas Thumann (Oberbürgermeister Neumarkt i. d. OPf.)
Mit Beständigkeit und Kontinuität zum Erfolg
Auf eine unternehmerisch richtige Weichenstellung kommt es im Zeitalter globaler Veränderungen ganz besonders an. Max Bögl ist mit seinem breiten Tätigkeitsspektrum hier bestens aufgestellt. Die Firmengruppe sei nicht abhängig von Branchen, betonte Gesellschafter Max Bögl in seinen begrüßenden Worten. In dem familiengeführten Unternehmen nehmen Beständigkeit und Kontinuität eine hohe Priorität ein, was aber auch bedeute, so Max Bögl, dass man sich strategisch zunehmend industrialisiere und bei Technologien und Innovationen ganz vorne mit dabei sein müsse.
Fairness und Wertschätzung bilden die Basis
„Ich bin froh, bei Max Bögl arbeiten zu dürfen“, verkündete Ernst Kanzler, Betriebsratsvorsitzender der Firmengruppe. „Fairness und Wertschätzung sind bei uns im Unternehmen verankert.“ So leitete Ernst Kanzler in seiner Rede zu den anstehenden Tarifverhandlungen ein. Gute Arbeit verdiene fairen Lohn und nachdem die Firma gut ausgelastet sei und auch der Geschäftsbereich Windkraft wieder anziehe, sollten Mitarbeiter am wirtschaftlichen Erfolg beteiligt werden, so seine Worte. 2020 ist das Jahr der Tarifverhandlungen und Ernst Kanzler weiß, dass im Bauhauptgewerbe schwierige Verhandlungen bevorstehen. Auch der Haustarifvertrag wird 2020 verhandelt und hier hofft Ernst Kanzler auf ein „anständiges faires Ergebnis“. Großes Lob seinerseits gab es für die neue Mitarbeiter-App, die alle „Bögler“ auf dem Laufenden hält, das Familienfest zum 90. Firmenjubiläum sowie für die Ausbildungsoffensive, die die Firmengruppe fährt. Mit 390 Auszubildenden sei man gut aufgestellt, doch in den kommenden Jahren sollen es 500 Auszubildende werden, um der Sorge um Nachwuchs in der Baubranche entgegenzuwirken. Eine „mutige, zukunftsorientierte und kluge Entscheidung“ nannte Ernst Kanzler die Investitionen in Aus- und Weiterbildung. Im Herbst 2019 wurde das Ausbildungszentrum der Firmengruppe im Gewerbepark Deining eröffnet. Ein weiteres Thema, das ihm spürbar am Herzen lag, ist der Unterstützungsfonds für all die Mitarbeiter, die unverschuldet in Not geraten sind und unbürokratisch Hilfe benötigen – nicht nur finanzieller Art. Finanziert wurde der Fonds durch eine Spende der Firmengruppe, durch die Vorstände, durch Einnahmen des Kuchenverkaufes am Familientag und des Weihnachtsmarktes sowie mit der Rest-Cent-Aktion der Belegschaft. So soll es auch weitergehen, um Mitarbeitern und ihren Familien helfen zu können.
Im Anschluss an die Informationen die Marcel Meier, Vertreter der SOKA-BAU, den Mitarbeitern auf den Weg gab, meinte Kanzler: „So eine Betriebsrente wäre durchaus auch mal etwas, über das man sprechen könnte.“ So ist und bleibt Max Bögl einer der attraktivsten Arbeitgeber der Branche. Nach der Ehrung im Innovationszentrum der Firmengruppe im Dezember 2019, bei welcher die beiden Gesellschafter Johann Bögl und Max Bögl sowie der Betriebsrat und der gesamte Vorstand die Leistung jedes Einzelnen würdigten und die langjährige Treue in besonderem Maße herausstellten, wurden die 53 Jubilare und Jubilarinnen für 25 Jahre und die 26 Jubilare und Jubilarinnen für 40 Jahre Firmenzugehörigkeit auch im Rahmen der Betriebsversammlung vorgestellt und mit viel Applaus der Anwesenden bedacht.
Unterstützung für Auszubildende im Unternehmen
Luis Heerdegen, Vorsitzender der Jugend- und Auszubildendenvertretung, sprach von der großen Verantwortung, die auf dem Gremium liegt, bei einer steigenden Zahl an Auszubildenden auch alle zu erreichen und bestmöglich zu unterstützen. 390 Azubis lernen im Unternehmen, das sind gut 20 % mehr als 2018. Er bedankte sich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und den Rückhalt seitens der Geschäftsführung und der Ausbilder.
Das Ziel ist und bleibt wirtschaftliche Stabilität
Stefan Bögl, Vorstandsvorsitzender der Firmengruppe, nannte nicht nur Zahlen, wie beispielsweise den Jahresumsatz von rund 1,7 Mrd. Euro und eine Belegschaft von über 6.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Besonders stellte er heraus, dass die Firmengruppe aktuell den höchsten Auftragsbestand in der 90-jährigen Firmengeschichte in den Auftragsbüchern zu verzeichnen hat und wies zudem auf die neue Strategie Bau + X hin, die das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft führen wird.
Die Strategie Bau + X steht auf drei tragenden Säulen: Es gehe darum, die Industrialisierung am Bau weiter konsequent voranzutreiben, das Bauwerk als Produkt zu verstehen und bei den Themen Innovation und Technologie eine führende Stellung im Markt einzunehmen. Trotz des extremen Absatzrückgangs in der Windbranche konnte der fehlende Umsatz von anderen Geschäftsbereichen nahezu komplett kompensiert werden. Geplant sei, so Stefan Bögl, in den nächsten zwei Jahren auch wieder zu wachsen. Zum einen im Hochbau, vor allem bei Logistik- und Produktionshallen, und zum anderen im Geschäftsbereich Wind.
Die Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegt der Familie Bögl, dem Vorstand und dem Betriebsrat besonders am Herzen. Aus diesem Grund wird die Belegschaft regelmäßig und aktuell auch wieder im Rahmen einer Umfrage befragt, um ihre Meinung, neue Ideen und Vorschläge kundzutun. Aus den Erkenntnissen der letzten Mitarbeiterbefragung wurde zum Beispiel die Einführung einer Informations-App, der maxapp, beschlossen, welche seit letztem Jahr alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den Baustellen und in den Werken zeitaktuell via Smartphone über die aktuellen Themen der Firmengruppe Max Bögl informiert und als Werkzeug zur Kommunikation dient.
Eine Sicherheitskultur im Unternehmen leben
Klaus-Richard Bergmann, Hauptgeschäftsführer der BG BAU, betrat mit dem Thema Arbeitssicherheit die Bühne. In seiner Rede ging es um die Sicherheit aller Mitarbeiter, doch auch um das Image der Baubranche und die Zukunft, die geprägt ist vom Fachkräftemangel auf dem Arbeitsmarkt. „Ein guter Mitarbeiter kostet Geld, ein kranker oder ein verunfallter kostet ein Vermögen“, so Klaus-Richard Bergmann, der meinte, Prävention zahle sich immer aus. Momentan aber wird mehr Geld in Kompensation gesteckt und das müsse sich ändern. Es ginge auch nicht um noch mehr Regeln und Material, sondern eine Sicherheitskultur. Führungskräfte müssen Vorbild sein.
Kommunikation ist wichtig, gerade auch, um über „Beinahe-Unfälle“ zu sprechen. Jedes Unternehmen müsse eine Verhaltensprävention fördern – eine Kultur der Sicherheit schaffen, so die Worte von Klaus-Richard Bergmann. Sein Fazit: „Sicherheit ist wirtschaftlich geboten, sie ist ein wichtiges Element für das Image der Branche, für die Attraktivität beim Nachwuchs und geht uns alle an!“ Die BG BAU ist dabei Berater, schult und begleitet Unternehmen. Karl Bauer, Regionalleiter der IG BAU, appellierte zudem an alle Anwesenden, die Wertschätzung der Bauberufe nach vorne zu bringen. „Wir brauchen eine starke Lobby und Unternehmen wie Max Bögl, die fair und gerecht mit ihren Mitarbeitern umgehen“, so Karl Bauer.
Produkte und Lösungen für anstehende Märkte entwickeln
Als „Baumenschen mit Leidenschaft“ bezeichnete Johann Bögl, Gesellschafter und Aufsichtsratsvorsitzender, die Familie Bögl, die sich den Megatrends unserer Gesellschaft stellt. Zu den Megatrends gehören, so Johann Bögl, die Digitalisierung und somit auch große Logistikzentren. Hinzu kommt die Urbanisierung und maxmodul als großes Experiment, Bauen im Wohnungsbau zu industrialisieren. Auch dem Thema Mobilität kommt eine große Bedeutung zu, worauf Max Bögl mit dem Transport System Bögl reagiert, welches den Anforderungen eines umweltfreundlichen, lautlosen Personen- und bald auch Gütertransports gerecht wird. Zum Megatrend Energie liefert Max Bögl nicht nur den Hybridturm, sondern konnte auch einen großen Erdverkabelungsauftrag gewinnen.
Eine Energiewende sei nur mit der Bauindustrie zu gestalten, so Johann Bögl. Damit seien nicht nur neue Trassen gemeint, sondern auch der Mut, zukünftig neue Wege zu gehen, im Kern aber dennoch der langen Firmentradition treu zu bleiben und das Kerngeschäft Bauen weiter auszubauen. „Mit einer enormen Innovationskraft und motivierten Mitarbeitern sehen wir der Zukunft sehr optimistisch entgegen“, so Johann Bögl.
„Bei Max Bögl denkt man nicht in Quartalen, sondern in Generationen“
Albert Füracker, der bayerische Finanz- und Heimatminister, begrüßte die Entwicklung von einer reinen Baufirma zum weltweit agierenden Technologie- und Dienstleistungsunternehmen und hob hervor, dass dank Unternehmen wie Max Bögl die Region mit den niedrigsten Arbeitslosenzahlen punkten könnte. „Bei Max Bögl denkt man nicht in Quartalen, sondern in Generationen,“ resümierte der Minister voller Respekt. Auch von Landrat Willibald Gailler kamen lobende Worte. „Das Vertrauen der Mitarbeiter muss man sich erwerben – und das haben Sie getan“, so der Politiker.
Oberbürgermeister der Stadt Neumarkt, Thomas Thumann, bezeichnete Max Bögl als einen „Segen für die Region“. Dem schloss sich Werner Brandenburger, Bürgermeister der Gemeinde Sengenthal, an und betonte, wie weitsichtig die Firmengruppe dem Wettbewerb immer einen Schritt voraus sei.