Für die Rohbauarbeiten musste unterhalb der Haupthalle ein wasserdichter und statisch wirksamer Verbau hergestellt werden. Beengte Platz- und Höhenverhältnisse innerhalb der Bahnhofshalle sowie aus dem Bau der Metro Noord-Zuidlijn verbliebene Baugrubenwände und Rohraussteifungen unterhalb des Bahnhofs sorgten dafür, dass ein konventioneller Verbau
mit Wasserhaltung nicht möglich war.
Wasserdichte Baugrube unter der Haupthalle
Für dieses spannende Projekt entwickelte die Abteilung Bodengefriertechnik zusammen mit dem Projektteam in Amsterdam eine innovative Lösung. Als Baugrubenumschließung wurde eine hufeisenförmige Schwergewichtswand aus gefrorenem Boden geplant, sodass durch das Gefrieren des Porenwassers der sandige Untergrund verfestigt werden konnte. Mit dem Anschluss der Frostwand an die stirnseitige Schlitzwand der Verteilerebene und den tiefer liegenden Metrotunnel entstand eine wasserdichte Baugrube.
Nach einer intensiven Planungsphase starteten die Arbeiten im Januar 2019 mit dem Bohren der Gefrier- und Temperaturmessrohre aus der Bahnhofshalle heraus. Dazu wurde auf dem Vorplatz ein firmeneigenes, luftgekühltes Gefrieraggregat aufgebaut und über ein Rohrleitungssystem an die Gefrierrohre angeschlossen. Zusätzlich wurde das automatische Mess- und Alarmierungssystem „maxcontrol“ zur Überwachung des Gefrierbetriebs und Beurteilung des Frostfortschritts installiert.
Foto: Frank Doves
Schrittweiser Aushub mit Minibaggern
Nachdem eine rund 3,5 m starke Eiswand aufgefroren war, konnte mit dem Aushub begonnen werden. Elektrisch betriebene Minibagger füllten 850 Big Bags, die einzeln aus der Baugrube gehoben, auf der BE-Fläche gesammelt und nachts abtransportiert wurden. Mit Erreichen der Auftriebssicherheit und Wasserdichtigkeit des Rohbaus im November 2019 wurde die Vereisung abgestellt. Die Fertigstellung des Treppenabgangs erfolgte Ende April 2020.
Foto: Gemeente Amsterdam
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