Infrastrukturprojekte in den Niederlanden

06.02.2018

Komplexes Bauen über und unter Wasser.

Seit knapp 18 Jahren ist Max Bögl mit operativem Sitz in Amsterdam in den Niederlanden aktiv. Zusammen mit örtlichen Partnern realisierten wir in dieser Zeit eine Vielzahl anspruchsvoller Großprojekte in der Infrastruktur und im Hochbau. Neben Tunneln und Tiefgaragen zählen insbesondere die Rohbauten der drei unterirdischen U-Bahnhöfe und des Fletcher Hotels in Amsterdam, der Neubau der IJsselbrücke Hanzeboog bei Zwolle und die Errichtung der Stadsbrug Nijmegen über die Waal zu den herausragenden Baumaßnahmen. Für die Realisierung der beiden Brücken erhielt Max Bögl Nederland den Deutsch-Niederländischen Wirtschaftspreis und zweimal den Niederländischen Stahlbaupreis.

Infrastrukturprojekte in den Niederlanden

 

Mit der Tiefgarage Albert Cuyp und dem Bahnhofsvorplatz "De Entree", beide in Amsterdam, sowie dem Bau der Spoorbrug Zuidhorn bei Groningen stellen wir Ihnen drei eindrucksvolle Infrastrukturprojekte vor. Sie stehen beispielhaft für die Leistungsstärke und Innovationskraft unseres niederländischen Standortes. Und sie zeigen, dass wir auch bei diesen komplexen Bauaufgaben unseren Bauherren dank kreativer Ideen und neuer Ausschreibungsverfahren maßgeschneiderte Lösungen anbieten können. Lösungen, die nicht nur hinsichtlich ihres Preises, sondern insbesondere auch aufgrund ihrer Qualität beurteilt und ausgewählt wurden.

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Spoorbrug Zuidhorn

Um dem steigenden Frachtverkehr auf dem Wasser gerecht zu werden, wird ab März 2018 ein 180 Meter langer Brückenneubau die bestehende Eisenbahnbrücke über den Van Starkenborghkanaal ersetzen. Die neue eingleisige Bogenbrücke ist länger und höher als ihr Pendant aus dem Jahr 1931 und ermöglicht künftig auch größeren Binnenschiffen auf dem Kanal eine sichere Durchfahrt. Nach Aufschüttung von 70.000 Kubikmetern Erdmaterial zur Errichtung der Bahndämme sowie dem Bau der Flachgründungen und der Widerlager zur Unterstützung der Randfelder wurde die Bogenbrücke auf einem Vormontageplatz am Ufer zusammengeschweißt. Die einzelnen Segmente des rund 1.600 Tonnen schweren Stahlüberbaus wurden zuvor im Stahlbauwerk der Firmengruppe gefertigt und auf dem Wasserweg nach Zuidhorn transportiert. Anfang Juli 2017 erfolgte das Einschwimmen. Dazu wurde die stählerne Bogenbrücke unter zweitägiger Sperrung des Schiffsverkehrs mithilfe von Pontons über den Kanal geschwenkt und mit Schwerlast-Kamags in exakter Position unmittelbar neben der alten Brücke eingebaut. Anschließend wurden die Randelemente eingehoben und verschweißt und die hybride Brückentafel aus Fertigteilplatten und Ortbeton hergestellt. Nach Fertigstellung der Restarbeiten und dem Einbau der neuen Gleisbettungen erfolgte Ende September in einer dreitägigen Gleissperrung der Anschluss der Streckengleise an den Brückenneubau. Danach wird das Bestandsbauwerk abgebrochen und die alte Gründung aus Holzpfählen unter laufendem Schifffahrtsbetrieb ausgebaut.

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Tiefgarage Albert Cuyp

Eine in Amsterdam bis dato einzigartige Baumaßnahme mit speziellen Herausforderungen ist seit Januar 2016 der Bau einer 260 x 30 Meter großen Tiefgarage mit dem Projektnamen "Boerenwetering Garage". Der unterirdische Abstellplatz für 600 Autos und 60 Fahrräder beinhaltet zwei Parkebenen und wird im beliebten Stadtteil "de Pijp" direkt unter einer bestehenden Gracht realisiert. Entsprechend komplex gestaltet sich der Bauablauf in mehreren Bauphasen. Um die Baugrube wasserdicht zu umschließen, wurden Spundwände gesetzt, die dauerhaft im Boden verbleiben. Bagger auf Schuten begannen dann mit dem Aushub der Baugrube in einer Tiefe von über zehn Metern. Für die nötige Stabilität der Spundwände sorgt ein Stempelrahmen aus Stahl. Um die Tiefgarage vor Hebungen und Setzungen zu schützen, ist das Bauwerk mit rund 1.300 GEWI-Ankern bis zu 14 Meter tief im Baugrund verankert. Für die anschließende Betonage der Bodenplatte wurden über 7.000 Kubikmeter stahlfaserbewehrter Unterwasserbeton eingebracht. Mehrere Taucherteams begleiteten den Betoneinbau. Nach Aushärten des Betons wurde die Baugrube gelenzt und im Februar 2017 nach Auspumpen von 70.000 Kubikmetern Wasser trockengelegt. Parallel von Norden und Süden ausgehend, erfolgen derzeit die Betonage des Tiefgaragenbodens und der Einbau der Fertigteilwände und -säulen sowie der Elementdecken. Für Herbst 2017 ist die Fertigstellung des Garagendaches vorgesehen. Nach Entfernung des Stempelrahmens können dann auch die Technikräume und Zufahrtsrampen betoniert werden. In der anschließenden Ausbauphase wird die Betriebstechnik (Ventilatoren, Beleuchtung, Park- und Ladetechnik für Elektroautos) installiert und die gläsernen Zugangsgebäude inklusive der Lifte werden errichtet. Zusammen mit der Ein- und Ausfahrtsrampe werden sie die einzigen Bauteile sein, die an der Oberfläche nach dem Fluten des Wasserweges zu sehen sind. Mit der Fertigstellung des Bauwerkes im Frühjahr 2018 wird Max Bögl für die nächsten 15 Jahre den Betrieb der Tiefgarage übernehmen.

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Bahnhofsvorplatz "De Entree"

Innenstadt rund um den Zentralbahnhof und die Stationsinsel mit ihren umlaufenden Wasserwegen zählt zu den am stärksten belasteten Verkehrsbereichen. Täglich passieren bis zu 300.000 Reisende das belebte Areal zwischen Bahnhof, Damrak, Schreierstoren und Droogbak. Zugunsten zusätzlicher Fußgänger- und Radwege wird der Stadtraum in den nächsten fünf Jahren nahezu autofrei umgestaltet und durch neue Wasserflächen nachhaltig aufgewertet. Kernstück des 90-Millionen-Euro-Projektes ist der Bau einer großen Fahrradtiefgarage mit bis zu 7.000 Abstellplätzen. Für mehr Lebensqualität wird auch der Verkehr auf der bekannten Prins Hendrikkade zwischen Martelaarsgracht und Damrak beruhigt. Baubeginn ist im Januar 2018. Nach umfangreichen Vorarbeiten und Detailplanungen wird zuerst die Straße im Bereich der Gleisüberführung an der Westseite des Bahnhofs abgesenkt. Auf diese Weise ist die Innenstadt mit ihren zahlreichen Geschäften auch für größere Fahrzeuge weiterhin gut zu erreichen. Mit einem Bündel an weiteren Maßnahmen, beispielsweise zur Lärm- und Staubreduzierung, sollen Behinderungen für Anwohner und Nutzer auf ein erträgliches Maß reduziert werden. Die Bauarbeiten folgen dabei dem Rhythmus der Stadt. Zudem setzt man auf eine intensive Kommunikation und Einbeziehung der Menschen in die Planung und den Bauablauf während der gesamten Bauzeit.

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